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Drucken 19-10-2021 | Lieferdienste

Delivery Hero steigt bei Gorillas ein

Was am 27. August 2021 noch Gegenstand der Spekulation war, ist jetzt eingetreten: Delivery Hero hat sich an Gorillas mit 200 Mio EUR beteiligt. Insgesamt hat Gorillas bei dieser Finanzierungsrunde 1 Mrd USD eingesammelt.

Alte Hasen fallen vom Glauben ab. Soviel Geld für eine vage Hoffnung?

Ja Hoffung worauf? Dass die Radler:innen von Gorillas in den nächsten Wochen ihren Lohn sicher erhalten? Dass Gorillas einmal schwarze Zahlen schreiben wird? Dass die Investoren einmal eine Dividende erhalten?

Alles weit gefehlt, denn es kommt den Investoren nicht auf die Ernsthaftigkeit des Geschäftsmodells und damit auf ökonomische Sinnhaftigkeit an, sondern auf die natürlich auch vage Hoffnung an, mit einem Verkauf in möglichst naher Zukunft den Einsatz vermehren zu können. Also Alles Spekulantentum? Solange auf dem Rücken des modernen Radler-Proletariats Wachstum durch immer mehr Standorte generiert werden kann, solange bleiben die Investoren (überwiegend Finanzinvestoren die auch nur das Geld Anderer ins Feuer schicken) bei der Stange. Wo viel Geld so einfach zur Verfügung steht, zieht es noch mehr Geld an.

Wie heißt es auch: der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Und dann geht auch das Radler-Proletariat leer aus. Dann kommt vielleicht endlich die Stunde der dezentralen Lieferkooperationen durch die Gastronomie selbst. 

Diese Lösung wäre ganz nach meinem Geschmack als Kooperationsfreak. Eine Strategie, die keinen internationalen Zentralcomputer benötigt, ökonomisch sinnvoll ist und noch viele weitere Vorteile hat, nicht zuletzt sozial verträgliche Arbeitsplätze für das Radlervolk. 

(Kommentar unseres Redakteur Dipl.-Betrw. Rainer Willing)