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Drucken 11-04-2014 | Verschiedenes | Recht & Gesetz | Markt & Trend

Mehrwertsteuersenkung auf personalintensive Dienstleistungen dringend geboten.

Das Gastronomieportal "gastronomie.de" weist darauf hin, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie, wie sie aktuell vom DEHOGA gefordert wird, nicht nur mit dem Investitionserfolg anläßlich der Mehrwertsteuersenkung für die Hotellerie begründet werden kann.

Viel wichtiger, nämlich aus strukturellen volkswirtschaftlichen und sozialen Gründen, ist die Mehrwertsteuersenkung auf alle personalintensiven Dienstleistungen. Dazu zählen neben der Gastronomie insbesondere Kranken- und Pflegedienste, Wach- und Sicherheitsdienste, Friseure etc. Allesamt also mittelständische Unternehmen, die für jeden EURO Umsatz in der Regel mehr als zwei Drittel an den Fiskus, Kranken- und Rentenkassen und sonstige staatliche und halbstaatliche Organisationen weiterleiten müssen. Die negativen Folgen dieser zwangsweisen Abschöpfung durch den Staat sind oft Hungerlöhne für einfache und ungelernte Kräfte, fehlende Weiterbildung, Fachkräftemangel, häufiger Personalwechsel, nicht angemeldete Beschäftigung, Ausnutzung ausländischer Kräfte, Hilfskonstrukte zur Umgehung der Abschöpfung durch den Staat wie Scheinselbständigkeiten, Verlagerungen ins Ausland bis hin zur Steuerhinterziehung. Wer sich in unserem Land in personalintensiven Branchen selbständig macht, muss schon sehr viel Mut und übergroßen Einsatz mitbringen. Zu viele Existenzgründungen scheitern schon in den ersten Jahren an diesen Restriktionen und wer dann doch erfolgreich ist, der bekommt dann nicht das Lob, sondern vielfach den Neid zu spüren.

Hier hat die Politik also nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine große Verpflichtung zu erfüllen. Wer Strukturreformen und die soziale Ausgewogenheit von Beschäftigung in unserem Lande wirklich will, der kommt an einer Entlastung der personalintensiven Branchen bei der Mehrwertsteuer überhaupt nicht vorbei.
(Rainer Willing, Red.gastronomie.de)