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Drucken 22-02-2024 | Theken-Themen

Schluss mit dieser falschen Leitzins-Politik

Kerken, 22. Februar 2024


   Die USA erholen sich zunehmend deutlich von einer Konjunkturdelle, die aus heutiger Sicht betrachtet die strammen Leitzinserhöhungen der US Fed nicht rechtfertigen.

Anstatt das durch die Globalisierung veraltete Narrativ, dass man Inflation durch teures Geld eindämmen könne, zu überdenken und wenigstens anzupassen, bleibt Fed-Chef Jerome Powell stur wie ein Panzer. Da die EZB es sich noch einfacher macht und keine eigene Meinung erkennen läßt, kommen wir in Europa in eine Lage, die nur Putin die Hände reiben läßt.

Wir stehen vor riesigen Aufgaben der Ertüchtigung der Bundeswehr, die Bauwirtschaft liegt am Boden und der Wohnungsmangel läßt die Mieten weiter steigen. In allen Öffentlichen Bereichen sind die Ressourcen katastrophal knapp. Dagegen beginnen die Kosten noch schneller zu gallopieren: in der Gesundheitsversorgung, in der Bildung, der Verkehrsinfrastruktur u.a.
Und das Alles bei einer zunehmenden Schwäche der Automobilindustrie und des Kostendrucks des gesamten Dienstleistungssektors.

In dieser Gemengelage wirken zu hohe Zinsen wie ein Anschlag auf unsere Existenz in Europa.

Abschließende Bemerkung zu den Inflationszielen in USA und Europa. Inflationsziele wie zu Zeiten vor Corona sind völlig illusorisch und zeugen von fachlicher Unkenntnis zu Fragen der Ökonomie im Zeitalter der Globalisierung. Wir müssen davon ausgehen, dass wir die synergetischen Vorteile aus just-in-time organisierten Produktionsprozessen auf lange Dauer nicht wieder werden erreichen können. Die Gründe liegen auf der Hand und sind seh- und fühlbar, sofern man in ökonomischen vernetzten Prozessen sehen und denken kann.

Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing