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Drucken 01-05-2023 | Theken-Themen

Heute ist der Tag der Arbeit, doch geht es noch um Arbeit?


Kerken, Tag der Arbeit 1.Mai 2023.

Nein, es geht nicht mehr um Arbeit. Es geht um weniger Arbeit.
Bei gleichem Lohn versteht sich. Das Argument: mehr Zeit für die Familie. Hört sich plausibel an, ist aber Augenwischerei. Denn es geht nicht um die Familie, sondern um mehr Geld. Wer mehr Zeit für die Familie will, kann heute schon die Arbeitszeit mit dem Arbeitgeber individuell vereinbaren. Je nach Branche und Unternehmenssituation kann das für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen sinnvoll sein. Trotz aller Beteuerungen des Bürokratieabbau signalisiert die Politik hier die Bereitschaft zu zusätzlicher Bürokratie.  

Es geht hier aber auch um die Aussenwirkung solcher Vorschläge und um die Frage, welchen Sinn es macht den Menschen glauben zu machen, dass Staat und Wirtschaft täglich mehr zu verteilen hätten. Und dies auch noch vor dem Hintergrund, dass wir mittel- und langfristig einen erheblichen Verlust an Wirtschaftskraft erwarten. Angefangen von unserer Automobil-Industrie, die vor großen Marktanteilsverlusten durch schnellere und preisgünstigere Konkurrenz aus Asien und den USA steht. 
Mit der Aufnahme von Flüchtlingen kommen die Kommunen heute schon nicht mehr klar und dann tragen wir via Internet Botschaften unendlichen Reichtums in die Favelas dieser Welt?
Vorschläge dieser Art wie von Saskia Esken (Co-Vorsitzende der SPD) sind allenfalls geeignet, extremen Strömungen in unserem Land weiteren Auftrieb zu geben. 
Ich wünschte mir in Zukunft konstruktive Vorschläge zum Kostenabbau in den staatlichen und halbstaatlichen Strukturen.

Kommentar von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing