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Drucken 04-12-2022 | Theken-Themen

In unserem Staat ist der Wurm drin


Die Fehler und Defizite werden wohl weitgehend erkannt, aber es ist Niemand da, der die Richtung zum Besseren weist.

Beispiel: Der Bundeswehr mangelt es seit vielen Jahren an Ausrüstung und einsatzbereitem Gerät: am 28.08.2019 konnte man sich über diese Nachricht die Augen reiben: "Seit 2016 ist bei der Bundeswehr die Umstellung auf das neue "Kampfschuhsystem Streitkräfte" geplant. Doch: Bundeswehrsoldaten müssen offenbar deutlich länger als geplant auf neue Stiefel warten. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Marie-Agnes Strack-Zimmermann hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt. Demnach soll die vollständige Umsetzung des neuen "Kampfschuhsystems Streitkräfte" nach derzeitiger Planung bis Mitte 2022 abgeschlossen sein. Der "Tagesspiegel", der zuerst über die Verzögerung berichtet hatte, schreibt, dass der komplette Tausch ursprünglich bis Ende 2020 passieren sollte. Aufgrund begrenzter Produktionskapazitäten der Industrie ließ sich dieser Zeitansatz jedoch nicht halten", hieß es demnach aus dem Ministerium. Wie viele Bundeswehrangehörige heute bereits neue Schuhe haben, sagte die zuständige Sprecherin laut "Tagesspiegel" nicht. Demnach verfügen "derzeit erst einige" über einen vollständigen neuen Kampfschuhsatz. Der Wechsel vom "Ganzjahresschuh" auf zwei Paar vom "Kampfschuh, schwer" und ein Paar vom "Kampfschuh, leicht" ist laut dem Zeitungsbericht seit 2016 geplant. Aus der Antwort an Strack-Zimmermann geht hervor, dass inzwischen zwar gut 160.000 der knapp 183.000 Soldaten ein erstes Paar des schweren, schwarzen Kampfschuhs erhalten hätten - das zweite fehlt allerdings noch. Es soll bei Dienstunbrauchbarkeit des bisher genutzten Kampfschuhs im Rahmen eines Tauschs ausgegeben werden. Den leichten Schuh haben demnach nur gut 31.000 Soldatinnen und Soldaten."Keine Frage der Mode"Strack-Zimmermann kritisierte im "Tagesspiegel", dass die Ausrüstung der gesamten Truppe mit den neuen Schuhen zu lange dauere. "Das ist schließlich keine Frage der Mode, sondern eine der Sicherheit", sagte die Verteidigungspolitikerin. "Man stelle sich vor, Feuerwehrleute würden Brände in Pantoffeln löschen."

Wer glaubt, dies sei eine Ausnahme und diene nur dazu, die Bundeswehr lächerlich zu machen, der irrt. Die Liste der Defizite ist lang und gipfelt aktuell in der Tatsache, dass wir der Ukraine Flugabwehrpanzer "Gepard" ohne Munition zur Verfügung stellen, weil die Schweiz die Lieferung der Munition abgelehnt hat.

Wir können in andere Bereiche unserer Gesellschaft schauen und erleben teils noch schlimmere Zustände. Zum Beispiel wie eine Private Krankenversicherung ihre Vollversicherten zum Zweck der eigenen Bereicherung ausbeutet.

Doch mehr dazu im nächsten Newsletter.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche und möglichst stressfreie Woche.

Ihr Rainer Willing