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Drucken 11-05-2014 | Marktentwicklung

AHGZ: BTW-Chef Frenzel sieht Bewegung bei Flugsteuer

Lenkung der Reiseströme zunehmend wichtiger

Frankfurt am Main - Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Frenzel, sieht Anzeichen dafür, dass die Bundesregierung über die Abschaffung der umstrittenen Flugsteuer nachdenkt. "Es ist Bewegung in der Sache", sagte Frenzel der AHGZ - Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung (dfv Mediengruppe). "Die Entscheidung über die Abschaffung der Flugsteuer wird am Ende eher nicht vor Gericht fallen, sondern in der Politik. Und hier gibt es Anzeichen, dass darüber angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen nachgedacht wird."

Die Bundesregierung hatte die Luftverkehrsabgabe 2011 unter heftigem Protest von Fluggesellschaften und Tourismusverbänden eingeführt. 2012 spülte die Steuer dem Staat rund 950 Millionen Euro in die Kassen. Das Bundesverfassungsgericht verhandelt am 20. Mai über die Steuer auf Antrag der rot-grünen Landesregierung von  Rheinland-Pfalz, da sie aus Sicht des Landes dem Standort schadet.

Der BTW-Präsident rechnet auch nach dem Tourismus-Rekord 2013 mit steigenden Übernachtungszahlen in Deutschland. "Wir werden weiter kräftiges Wachstum verzeichnen", erklärte er im AHGZ-Interview. Tourismus sei ein oft unterschätzter Wachstumsmotor. "Wir sind auf Augenhöhe mit der Autoindustrie, Pharma und anderen Industrien." Bundesweit verzeichnete das Statistische Bundesamt Destatis für das vergangene Jahr den Rekordwert von 411,8 Millionen Übernachtungen. Im Gastgewerbe in Deutschland sind fast 1,8 Millionen Menschen in 225 000 Betrieben beschäftigt, die rund 70 Milliarden Euro Jahresumsatz machen. Die Branche bildet 63 000 junge Menschen aus.

Angesichts der steigenden Zahl von Touristen wird aus Sicht Frenzels allerdings die Lenkung der Reiseströme immer wichtiger. "In bestimmten internationalen Destinationen wird schon über Mechanismen diskutiert, mit denen man Besucherströme besser lenken kann. In Deutschland ist es noch nicht soweit, aber in Rom und Venedig denkt man heute schon darüber nach. Die Destinationen werden verstopft, das bringt keinem etwas", betonte der frühere TUI-Chef. "Um die Qualität zu schützen, wird man in Einzelfällen über Kontingentierung nachdenken müssen." Das könne über den Preis erfolgen oder über eine zahlenmäßige Beschränkung, erläuterte Frenzel.

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