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Drucken 20-11-2018 | Marktentwicklung

Tourismus in Westfalen-Lippe

Durchwachsene Sommersaison / Übernachtungszahlen entwickeln sich uneinheitlich / Stimmung in den Betrieben leicht verbessert / Outdoor-Freizeiteinrichtungen profitieren vom warmen Sommer
Münster (20. November 2018). Die westfälisch-lippische Tourismusbranche zieht eine verhalten positive Zwischenbilanz der Sommersaison. Die Übernachtungszahlen legten zwischen Januar und August 2018 um 90.000 auf 17.635.719 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu – das entspricht einem Plus von 0,5 Prozent. Damit reiht sich Westfalen-Lippe ähnlich wie Nordrhein-Westfalen (+0,6 Prozent) auf den hinteren Plätzen des Dynamikrankings der Bundesländer ein (Deutschland: +4,1 Prozent). Das geht aus dem heute veröffentlichten Infobrief zum Sparkassen-Tourismusbarometer hervor, das der Sparkassenverband Westfalen-Lippe herausgibt.

Übernachtungen:
Die Region Siegen-Wittgenstein legte dank einer stark angestiegenen Inlandsnachfrage (+7,3 Prozent) bei den Übernachtungen am stärksten zu, verzeichnete ein Plus von 18.000 Übernachtungen auf 551.991 (+3,4 Prozent).
Das Ruhrgebiet liegt auf Platz zwei der Rangliste der Zuwächse bei Übernachtungen und legte um 61.000 (+1,4 Prozent) auf 4.407.526 Übernachtungen zu.
Erreichten die anderen Regionen im Vorjahreszeitraum noch ein deutliches Übernachtungsplus, blieben sie in der ersten acht Monaten 2018 in etwa auf Vorjahresniveau: Das Sauerland erreichte nur ein leichtes Wachstum von 16.000 Übernachtungen auf 5.403.893 (+0,3 Prozent). Grund dafür war die geringere Nachfrage aus den Niederlanden (-4,3 Prozent). Der Teutoburger Wald profitierte von einem Nachfrageanstieg bei den Campingplätzen (+13,5 Prozent) und legte um 0,3 Prozent auf 4.612.854 Übernachtungen zu (+14.000).
Im Münsterland ging die Nachfrage um 0,7 Prozent zurück (-19.000 auf 2.659.455 Übernachtungen). Vor allem die Hotels in der Region beklagen einen Nachfragerückgang (-4,2 Prozent).

Stimmungsumfrage:
Die Stimmung in der westfälisch-lippischen Tourismusbranche hat sich im Jahresverlauf verbessert. Bei der jährlichen Online-Stimmungsumfrage zeigten sich 75 Prozent der westfälisch-lippischen Touristiker mit der Entwicklung zufrieden oder sogar sehr zufrieden – in den ersten vier Monaten 2018 waren es nur 68 Prozent.

Freizeitwirtschaft:
Die Besucherzahlen in der Freizeitwirtschaft, die das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe im Rahmen einer exklusiven Marktbeobachtung erfasst, bewegen sich knapp auf Vorjahresniveau (-0,4 Prozent). Das ist aufgrund des extremen Sommers ein ordentliches Ergebnis. Vielerorts zog es die Menschen eher an Seen und in die Eisdielen als in Freizeiteinrichtungen.
Das beste Ergebnis erreichten Theater und Musicals: Sie legten um 6,8 Prozent zu. Das positive Ergebnis der Freilufttheater zwischen Juni und August ist in erster Linie für diese Entwicklung verantwortlich. Parkanlagen mit Wasserelementen und Wasserspielplätze waren ebenfalls sehr gefragt, was zu einem Anstieg der Besucherzahlen bei den Freizeit- und Erlebniseinrichtungen um +4,6 Prozent führte.

Andere Bereiche der Freizeitwirtschaft freuten sich nicht über das warme Sommerwetter: Museen und Ausstellungen verzeichneten 6,1 Prozent weniger Besucher als im Vorjahreszeitraum. Auch die Nachfrage nach Stadtführungen ging um 3,4 Prozent zurück.
Für Burgen und Schlösser verläuft das Jahr alles andere als erfolgreich. Die Besucherzahlen gingen bis August um 12,3 Prozent zurück. Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem die Einrichtungen einen Nachfragerückgang verkraften müssen.

Das Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe beobachtet seit 2012 die Tourismusentwicklung in der Region. Es zeigt Marktpotenziale auf, weist auf Branchenprobleme hin und bietet praxisnahe Lösungen. Die Infobriefe liefern in regelmäßigen Abständen aktuelle Erkenntnisse zur touristischen Marktentwicklung des laufenden Jahres.

Der ausführliche Infobrief zum Sparkassen-Tourismusbarometer ist unter www.s-tourismusbarometer-wl.eu  im Downloadbereich hinterlegt.
Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Tourismusbarometer ist:
Nina Ostermann
Telefon: 0251 2104-119
E-Mail: n.ostermann@svwl.eu