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Drucken 17-08-2025 | Krieg + Gewalt

Der Freitag ist für die Sache des Friedens offensichtlich kein guter Wochentag.

Kerken, den 17. August 2025

Der Wochenkommentar unseres Redakteurs Rainer Willing
Noch unvergessen ist das "Gespräch" von Selenskyj im Oval Office mit Trump und dessen Vize Vance.
Der vergangene Freitag den 15. August war im Interesse des Friedens und der Sicherheit für die Ukraine und Europa eher ein Tag der Ernüchterung. Und diese Ernüchterung wird getragen von der bangen Frage, ob Trump nun endgültig in die Arme Putins abdriftet.
Der Besuch Putins bei Trump in Alaska scheint mit einem klaren Punktsieg für Putin ausgegangen zu sein und noch nie war das Gefühl der Ohnmacht Europas größer als nach diesem Alaska-Treffen. Rat- und Hilflosigkeit scheinen um sich zu greifen.
Dabei ist die Analyse doch wirklich nicht schwer: Trump ist - wie allseits bekannt - ein leidenschaftlicher Dealmaker. Das hat Putin natürlich auch längst erkannt. Und diese Erkenntnis in Verbindung mit dem Rohstoffreichtum des größten Landes der Erde veranlasst Putin Trumps Neigungen und seine emotionale Befindlichkeit in Sinne des Kremls zu instrumentalisieren. Putin spielt deshalb den Bewunderer Trumps. Und wie am Freitag überdeutlich klar wurde, gefallen sich beide in ihren Rollen.
Dagegen sind die Europäer schon deshalb nicht ernst zu nehmen, weil sie Trump nichts anzubieten haben. Sie kosten den USA nur Geld, ein Nachteil, der sich auch bei gutem Willen kurzfristig nicht ändern lässt.
Der Karren scheint also tief im Dreck zu stecken.
In dieser Situation stellt sich als besonders nachteilig heraus, dass sich die USA außenpolitisch mit den Chinesen ohne Not einen zusätzlichen Gegner auf der Weltbühne auserkoren haben. Jenes täglich stärker werdende China, das man jetzt in einer Allianz gegen Russland zumindest als neutralen Faktor sehr gut gebrauchen könnte, steht nicht gerade auf der Seite der USA.
Peter Scholl-Latour hätte genau diese unselige Entwicklung durch seine zu Recht kritische Haltung den USA gegenüber vorausgeahnt und den mahnenden Zeigefinger erhoben.
Ich verweise an dieser Stelle auf eines der letzten Interviews mit Peter Scholl-Latour auf YouTube Sie werden erstaunt sein, welch aktueller Bezug zur heutigen Lage von Krieg und Frieden dieses Interview offenbart.
Die Europäer müssen sofort die bisherige Strategie des maximalen Konsenses ändern und zu einer aktiven Strategie der globalen Kooperation der "Friedenswilligen" kommen. Dazu wäre den Chinesen ein Angebot zu unterbreiten mit dem Ziel, eine solche Kooperation gemeinsam zu entwickeln.

Dies ist die persönliche Meinung von Dipl.-Betriebswirt Rainer Willing