ERNTE 2019 - Auf geht's !
CONSEIL INTERPROFESSIONNEL DU VIN DE BORDEAUX
Die ersten Trauben für die Crémants de Bordeaux und die früh reifenden weißen Rebsorten wurden am 27. August gelesen. Ein eher traditionelles Erntedatum im Vergleich zu den besonders frühen Lesen in den vergangenen Jahren, die vom Klimawandel beeinflusst waren.
2019: Ein Jahrgang voller Hoffnung
Der Kalender
Der Klimawandel hat in den letzten Jahren zu immer früherem Start der Ernte geführt, in diesem Jahr hingegen ist die Rückkehr zu einem traditionelleren Lesetermin zu beobachten.
• Die ersten Ende August in Bordeaux gelesenen Trauben werden für die Erzeugung der
Crémants verwendet, da ihre Frische und Säure erstrebenswerte Eigenschaften sind.
• Gleichzeitig wurde mit der Lese von weißen Rebsorten (insbesondere Sauvignon und Sémillon) begonnen, die für die Erzeugung von trockenem Weißwein vorgesehen sind.
• Die Ernte der dunklen Rebsorten, reserviert für die Erzeugung der Rotweine (89 % der Weinberge der Gironde), wird um den 20. September mit Merlot, der frühesten Rebsorte, die hauptsächlich auf den Lehmböden des rechten Ufers angebaut wird, beginnen.
• Als nächstes folgen die Cabernets (Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon), die charakteristisch für das linke Ufer sind. Die Lese wird voraussichtlich bis Mitte Oktober andauern.
• Schließlich werden die edelfaulen Trauben für die Herstellung süßer und halbsüßer Weine – je nach Wetterlage bis Ende Oktober oder sogar Anfang November – gelesen. (Botrytis ist
die Edelfäule, die sich im Süden der Gironde aufgrund der Feuchtigkeit, die der Fluss Ciron erzeugt, und der Wärme des Bodens, besonders gut ausbildet.)
Die Praktiken
• Der Großteil der Lese in Bordeaux erfolgt mechanisch. Die Genauigkeit und die hohe Leistung der Erntemaschinen ermöglichen es, die Unversehrtheit und die Qualität der
Trauben zu bewahren.
• Eine optimale Traubenreife sorgt für die gewünschten frischen und fruchtigen Weine. Dabei werden folgende Methoden, die sich immer mehr etablieren, angewendet:
o Durchführung einer kleinteiligeren Lese innerhalb einer Parzelle (Parzellen werden in mehreren Stufen geerntet – je nach gewünschter Reife der Trauben)
o Streben nach weicheren Tanninen und gut entwickelten Anthocyanen (Farbstoffen)
o Geschmackstest der Traubenkerne zur Bestimmung der aromatischen Reife: Die Kerne müssen knusprig und holzig sein und trockene Fruchtaromen aufweisen
o Pflücken der Trauben für Weiß- und Roséweine bei Tagesanbruch, so dass die Trauben kühl und die Aromen erhalten bleiben.
Die Mengen
Nach zwei – aufgrund der Wetter- und Witterungsbedingungen – schwierigen Jahrgängen (40 % weniger Menge im Jahr 2017 aufgrund von Frost und ein Jahrgang 2018, der durch ungewöhnlich ansteckenden Mehltau gekennzeichnet war), dürfte das Volumen 2019 wieder im Zehn-Jahres-Durchschnitt liegen und rund fünf Millionen Hektoliter betragen. Das Wetter im September (Sonnenschein, Hitze und Niederschlag) wird jedoch der ausschlaggebende Faktor sowohl für die Menge als auch für die Qualität des Jahrgangs 2019 sein.
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