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Drucken 25-01-2022 | Handelsgastronomie

Galeria am Tropf des Staates. 700 Mio EUR im Risiko

Kerken, den 25. Januar 2022 - Deutschland stützt erneut das Investment des Österreichers Rene Benko. Nachdem Benko vor nur 1 Jahr bereits mit 460 Mio für den schwächelnden Kaufhauskonzern  Galeria  einen Kredit erhielt, gehen wir nach aktueller Information des Handelsblatt erneut mit zusätzlichen 240 Mio EUR ins Risiko. Wir heißt wie immer: der deutsche Steuerzahler.

Benko muss sich an diesem Investment mit 15% beteiligen. Der gewiefte österreichische Jungunternehmer, dem in Deutschland u.a. Hotelimmobilien in München gehören, weiß sehr wohl Geschäfte zu seinem Vorteil einzugehen. Das ist nicht zu kritisieren. Zorn kommt dem Beobachter der Szene allenfalls hoch, dass die vergangenen Vorstände der METRO mit ihrem Tafelsilber nichts anzufangen wußten. Das war allerdings kein gastronomisches Problem, sondern das Ergebnis der Unfähigkeit von Vorständen und Aufsichtsrat. Denn auch mit ihrem Eigentum an den Real-Verbrauchermärkten wußte das METRO-Management nichts anzufangen.

Zurück zu dem 44 Jahren jungen smarten Rene Benko. Er ist der Vorzeigeunternehmer Österreichs und "Investor im Immobilien-, Medien- und Handelsbereich. Die von ihm gegründete Signa Holding ist Österreichs größtes privates Immobilienunternehmen und engagiert sich auch vermehrt in Deutschland und Norditalien" (Wikipedia)

Deutschland gibt ihm 240 Mio EUR, er steuert 36 Mio EUR bei. Oder anders gesagt: Deutschland wird 240 Mio EURO abschreiben müssen, Benko 36 Mio EURO. Er wird es verschmerzen können. Sollte unsere Regierung dieses Risiko unter Bewertung eines positiven Sanierungsgutachtens oder eines schlüssigen Geschäftplans eingegangen sein, dann besteht Hoffnung, sowohl für den Steuerzahler, wie für die Beschäftigten bei  Galeria .
So recht glauben mag ich dies aber nicht, wenn ich mir vergangenes Regierungshandeln in Erinnerung rufe.

Wir werden am Ball bleiben.

Redaktion gastronomie.de, Rainer Willing