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Drucken 07-06-2015 | Verschiedenes

Dem Ölrausch folgt die Insolvenz

Moers, den 7.6.2015 - Während in den USA nachhaltige Schäden durch Fracking unübersehbar (unvertuschbar) werden, wird hierzulande immer noch über die Genehmigung von Fracking diskutiert, leider auch Fakten geschaffen.

Wer angesichts der Fracking-Folgen in den USA durch Verseuchung des Grundwassers bis zu Erdbeben heute und hier in einem Ballungsgebiet wie Deutschland immer noch Fracking genehmigt haben will, beweist nur Eines: eine verantwortungslose Haltung gegenüber dem Gemeinwohl.
Und diese Haltung ist umso unverständlicher, als das aus dem Schiefergestein gewonnene Öl nach dem Ölpreisverfall der letzten 12 Monate garnicht mehr benötigt wird. Was in den USA vor Kurzem noch als "Jobmaschine" gefeiert wurde erweist sich nun nicht mehr als lebensfähig, weil die Frackingkosten den Marktpreis für das Barrel Rohöl übersteigen. Die Zahl der Insolvenzen in der US-Frackingindustrie geht steil nach oben. Warum dennoch in Deutschland, einem Ballungsgebiet, in dem äußerst sensibel mit dem viel wertvolleren Mineral- und Grundwasser umgegangen werden muss, die Politik Frackinggenehmigungen erteilt (schwerpunktmäßig Niedersachsen), erschließt sich dem Bürger nicht. Und wie sieht es mit den Langzeitschäden aus und wer zahlt, wenn diese profitgeilen Firmen pleite sind? 
Deshalb erscheint uns auch die vom VDM vorgetragene Mahnung leider angebracht. Aber lesen Sie selbst (Red.-gastronomie.de):

Fracking-Gesetz im Umweltausschuss 
Mineralbrunnen fordern Schutz von Mineralwasser

Bonn, 05. Juni 2015 – Die deutschen Mineralbrunnen warnen vor einer Gefährdung der Mineralwasservorkommen durch das Fracking-Gesetz der Bundesregierung. Anlässlich der Anhörung im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages am 8. Juni fordert der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) erneut ein bundesweites Verbot sämtlicher Fracking-Maßnahmen in Einzugsgebieten von Mineralwasservorkommen.

VDM-Geschäftsführer Stefan Seip verweist darauf, dass Mineralwasser als Naturprodukt besonders schützenswert ist. „Mineralwasser ist ein ursprünglich reines Naturprodukt und darf nicht aufbereitet werden. Dafür erhält es eine amtliche Anerkennung. Eine Verunreinigung durch Fracking kann folglich nicht mehr revidiert werden", so Seip.

Der Gesetzentwurf der Bundesregierung enthält bereits die Bestimmung, dass Schutzzonen für die öffentliche Trinkwasserversorgung bundeseinheitlich ausgewiesen werden müssen. Für Mineralbrunnen und andere Brunnen zur Lebensmittel- und Getränkeherstellung dagegen ist bisher lediglich vorgesehen, dass die Länder das Recht haben, solche Schutzzonen auszuweisen. „Wir fordern, dass der Schutz für Mineralwasser und andere Lebensmittel ebenfalls einheitlich durch das Gesetz des Bundes angeordnet wird. Es wäre niemandem zu vermitteln, wenn Mineralbrunnen in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich behandelt würden", so Seip.

Der VDM vertritt national und international die politischen und wirtschaftlichen Interessen von 200 deutschen Mineralbrunnenbetrieben. Sein Organisationsgrad beträgt nahezu 100 Prozent. Die zum Großteil mittelständisch geprägten deutschen Mineralbrunnen füllen über 500 verschiedene Mineral- und 35 Heilwässer sowie zahlreiche Mineralbrunnen-
Erfrischungsgetränke ab. Mit rund 12.500 Arbeitnehmern sind sie wichtige Arbeitgeber der Ernährungsindustrie. Seit 2013 setzt sich der VDM im „Bündnis zum Schutz von Wasser"
gemeinsam mit Wasserversorgern, dem Deutschen Brauerbund (DBB), der Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke, der Gewerkschaft Nahrung, Genuss und Gaststätten und anderen Unterstützern für den Schutz des wichtigsten Lebensmittels vor den Gefahren des Fracking ein.

VDM – Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V.
Stefan Seip
Tel.: 0228 – 9599012
E-Mail: seip@vdm-bonn.de