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Drucken 02-05-2021 | Tipps & Tricks

Immer aktuell: Bettwanzen–lästige Untermieter

Bettwanzen galten in Deutschland als nahezu ausgerottet, doch die kleinen Blutsauger breiten sich auch hierzulande wieder aus. Als Hauptursachen gelten der Tourismus und Handel sowie zunehmende Resistenzen der Tiere gegen chemische Insektizide.

Die Bettwanze Cimex lectularius ist ein blutsaugendes Insekt. Hauptwirte sind Menschen. Bettwanzen sind äußerst widerstandsfähig, haben eine Lebenserwartung von etwa sechs Monaten und werden – im ausgewachsenen Stadium – zwischen 4 und 8,5 Millimeter groß. Die ersten Wanzenstadien (Juvenilstadien) sind nur etwa einen Millimeter groß und hell gefärbt, weshalb insbesondere diese Stadien schlecht zu erkennen sind.

Bettwanzen verbreiten sich vor allem beim Transport befallener Gegenstände – das können Reisekoffer und -taschen, aber auch gebrauchte Möbel oder andere Waren sein. Dass ein Befall mit mangelnder Hygiene zu tun hat, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Vielmehr können Bettwanzen völlig unabhängig von jeglichen hygienischen Bedingungen vorkommen.

Bettwanzen werden als eklig empfunden und hinterlassen Stiche, übertragen aber keine Krankheitserreger. Häufig wird der Stich der Bettwanze gar nicht wahrgenommen, die Hautreaktion kann von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen – einige reagieren gar nicht, bei anderen bilden sich juckende Pusteln, Blasen oder Quaddeln.

Die Stiche können sehr stark jucken, durch Kratzen kann es zu Sekundärinfektionen kommen. Da sich Bettwanzen praktisch überall dort wo Menschen sitzen und liegen ansiedeln können, wird ein Befall außerdem häufig als sehr belastend empfunden.

Wie kann man einen Befall erkennen, und wie kann man die Tiere bekämpfen?

Stiche, insbesondere in Jahreszeiten ohne Mücken, können ein Hinweis sein, ebenso wie herumlaufende Tiere. Meist verstecken sich Bettwanzen jedoch und sind häufig im Bett und anderen Möbelstücken, in und hinter Bilderrahmen, hinter Lichtschaltern, Tapeten, Fußleisten etc. zu finden, wo sie Kotspuren in Form von schwarzen Punkten hinterlassen. Der Nachweis von Bettwanzen kann sehr schwierig sein, weshalb bei Verdacht ein Schädlingsbekämpfer zu Rate gezogen werden muss.

Seit einiger Zeit werden auch Hunde zum Aufspüren von Bettwanzen anhand ihres Geruchs eingesetzt.

Bettwanzen zu bekämpfen ist eine große Herausforderung, auch für professionelle Schädlingsbekämpfer und dauert – je nach Stärke des Befalls – meist mehrere Wochen. Eine Bekämpfung in Eigenregie wird keine vollständige Beseitigung zur Folge haben. Im Gegenteil, fehlerhafte Bekämpfungsmaßnahmen können die Situation noch verschlimmern und einen negativen Einfluss auf die Gesundheit haben. Hier sind in jedem Fall Experten hinzuziehen. Weitere Informationen zu Methoden, eingesetzten Insektiziden und ihren Gesundheits- und Umweltrisiken gibt es in der UBA-Broschüre Bettwanzen – Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen.

Kann man einem Bettwanzenbefall vorbeugen?

Da Bettwanzen häufig aus Ferienunterkünften eingeschleppt werden, sollte auf Reisen das Zimmer, vor allem Bett und Matratze, auf Tiere und ihre Spuren untersucht werden. Gepäckstücke am besten verschlossen und so weit wie möglich vom Bett entfernt aufbewahren. Besteht der Verdacht auf einen Befall, sollte das Gepäck zum Beispiel in der Badewanne ausgepackt werden, um fliehende Tiere zu entdecken. Auch Gebrauchtwaren sollten vor Erwerb entsprechend untersucht werden.

Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen speziell für Wanderer, die auf Schutzhütten in den Bergen übernachten, finden Sie in dem UBA-Flyer Bettwanzen wandern mit!.

Weitere Informationen:

? Deutscher Schädlingsbekämpfer Verband e.V.

https://www.dsvonline.de/

? Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V.

https://vfoes.de/

? Bed Bug Foundation

https://www.bedbugfoundation.org/

Downloads:

? UBA-Ratgeber „Bettwanzen – Erkennen, Vorbeugen, Bekämpfen"

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/bettwanzen-erkennen-vorbeugen-bekaempfen

? UBA-Flyer „Bettwanzen wandern mit!" (neu)

https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/bettwanzen-wandern

Originalmeldung:

? https://www.umweltbundesamt.de/themen/bettwanzen-laestige-untermieter

Umweltbundesamt, 22.05.2019

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