Delivery Hero löst Wirecard im Dax ab
Das allgemeine Echo auf diese Entscheidung ist eher negativ. Zur DAX-Familie zählen bisher die "Blue Chips" der Deutschen Wirtschaft. Für Investoren ist es ein Qualitätsmerkmal zu diesem Index zu gehören. Und den DAX als Index zu kaufen wäre für Kostolany wie eine Schlaftablette mit Happy End.
Dieser Nimbus ist seit dem Betrugsfall "Wirecard" zumindest angekratzt. Auch Delivery Hero ist ein junges Unternehmen, das von der Gier der Investoren getragen ist. Delivery Hero ist wie ein Scheck in eine ungewisse Zukunft: das Unternehmen hat noch nie Gewinne erwirtschaftet. Mit jedem EURO Wachstum steigen die Verluste. Nur dank der Pandemie mit dem zwangsweisen Lockdown der Gastronomie erfährt Delivery Hero in 2020 einen einzigartigen Wachstumsschub. Ein tragfähiges Geschäftsmodell vermag ich dennoch nicht zu erkennen, wohl aber ein nicht zu unterschätzendes Konfliktpotenzial auf arbeitsrechtlicher und wettbewerbsrechtlicher Ebene. Aus dem Deutschen Markt hatte sich Delivery Hero 2019 verabschiedet. "Zu schwierig" sei der Deutsche Markt. Wachstumsimpulse, inbesondere durch Übernahmen, verspricht man sich im nahen und fernen Osten. Eine besonders herausfordernde Expansionsstrategie, die durch mangelnde Transparenz bei wenig Vertrauen geprägt sein dürfte.
Also bei allem "GoodWill", mit diesem Zugang muss man den DAX nicht aufmischen wollen.
(Das ist die persönliche Meinung unseres Redakteurs Dipl.-Betrw. Rainer Willing)