Bierpreise werden steigen
Kerken, den 28. Oktober 2022.
Inflation auf Top-Niveau und kein Ende in Sicht. 10,4% betrug die Preissteigerungs-Jahresrate per Oktober nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes. Schon immer ein Aufreger: Bierpreiserhöhungen. Diesmal dürfte es unausweichlich sein.
Doch Verbraucher und die am Zapfhahn stehen, können Einfluß nehmen. Diesen mag der Einzelne nicht so wichtig nehmen, aber beim Bier ist es wie beim Gas: die Masse macht's. Bier wird ab 2023 teurer, aber nicht jede Brauerei hat es gleich nötig. So haben in den letzten Jahren vor der Pandemie Brauereien wie die Radeberger Gruppe und Veltins Getränkemarkt-Filialisten übernommen oder aufgebaut. Im süddeutschen Raum, dort wo die meisten (auch kleineren) Brauereien Deutschlands beheimatet sind, haben sich viele Brauereien die Distribution vom Großhandel nicht ganz aus der Hand nehmen lassen. Alle Brauereien mit eigenen GAM's haben die Lockdown-Perioden einigermaßen gut überstanden.
Welche Strategie ist jetzt richtig?
Wenn es eng wird für die Anbieter, schlägt die Stunde der Einkäufer.
Und das heißt: Biermarken nach Logistikkostenbelastung analysieren und sich auf die Heimatmarken konzentrieren. Das hat gleich zwei Vorteile: ein Bier, das weniger Kilometer zum Konsumenten benötigt schont Klima und Umwelt. Die Rückbesinnung auf die regionalen Heimatmarken schont nicht nur Klima und Strassen, sondern auch unseren Geldbeutel. Und das Schönste dabei ist, die Qualität der in der Regel sanft gebrauten Heimatbiere ist in aller Regel weit besser, als die hochtemperierten auf Drehgeschwindigkeit gedrillten "Fernsehbiere".
Sehr zum Wohl!
meint Redakteur Rainer Willing